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Perspektiven

Problemstellungen

Es ist auffällig, daß bei bei den meisten Untersuchungen zum Timetabling die betrachteten Testfälle bestenfalls oberflächlich und statistisch untersucht werden, was zu Charakterisierungen wie dicht oder dünn\ führt. An keiner Stelle wird auf die dem jeweiligen Problem spezifischen Vorteile eingegangen. Auch wenn natürlich nicht für jede Institution ein neues Modell geschaffen werden kann, so scheint es doch sinnvoll, derartige Eigenschaften bei der Erfassung und Darstellung der Probleme mit zu berücksichtigen, da ohne eine Klassifizierung dieser Möglichkeiten deren Ausnutzung unmöglich bleibt. Diese Spezifika können zumeist nur im direkten Dialog mit den jeweiligen Planern gefunden werden, wobei hier aber zumeist nachgefragt wird, womit diese besondere Probleme haben und nicht, was noch nie schwierig gewesen sei.

Lernfähige Systeme

Zahlreiche Timetabling-Programme verlangen die Eingabe konkreter Parameter für den Lösungsalgorithmus. Die entsprechenden Stellen sind meist mit Hinweisen versehen, die den unerfahrenen Benutzer davor warnen, die magic numbers zu modifizieren. Da zumeist dieselbe Person mehrere Jahrzehnte mit der Erstellung von Stundenplänen beauftragt ist und zumeist mehrere Stundenpläne pro Jahr erstellt werden müssen, könnte es sich lohnen, ausgehend von einer komfortablen Nachbearbeitungsmöglichkeit festzustellen, welche Parameter zu einem dem nachträglich verbesserten Endplan ähnlichen Ergebnis geführt hätten. Dies würde wohl am ehesten der Tatsache Rechnung tragen, daß jeder Anwender eine andere Zielfunktion bevorzugt, ohne diesen mit der konkreten Parameterbestimmung zu belasten.

Lösungsalgorithmen

Dieses Projekt hat deutlich werden lassen, daß zwischen Theorie und Praxis in diesem Bereich eine große Lücke klafft. Nicht nur, daß es noch keine hinreichenden Modelle gibt, sondern auch weil nahezu alle Verfahren auf kleinen Testproblemen zufriedenstellend arbeiten, auf reellen Problemfällen aber nicht mehr die erwartete Leistung erbringen. All dies zeigt, das seitens der Informatik noch große Anstrengungen unternommen werden müssen, Methoden für die Probleme der wirklichen Welt zu entwickeln.
Nach dem momentanen Stand der Dinge wird die automatische Stundenplanerstellung wie in den letzten Jahren darauf angewiesen bleiben, Impulse von außen zu erhalten. Neue Timetabling-spezifische Ergebnisse kann es erst dann wieder geben, wenn eine bessere Abgrenzung gegenüber den allgemeinen kombinatorischen Optimierungsproblemen gefunden werden kann.


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(c) Martin Loehnertz 1999