Gesamtaufbau
Next: Wahl der Algorithmen Up: Grundlegende ArchitekturModell und Previous: Modell
Gesamtaufbau
Stammdatenverwaltung und Mengensystem
Wegen der Verschiedenheit der möglichen Einsatzgebiete wurde, was Bezeichnungen und Objekttypen angeht, dem Benutzer maximale Freiheit belassen: Es gibt keine Festlegung auf Lehrer und Klassen etc., sondern es kann eine beliebige Zahl von Objekttypen erzeugt werden, die mit (bis zu sechs) verschiedenartigen Attribut-Typen ausgestattet werden können. Jedes dieser Merkmale kann entweder aus einem Text, einer Zahl oder einem Boolschen Wert bestehen. Die Gesamtheit der Objekte und Attribute wird im folgenden mit Stammdaten bezeichnet. Zeiteinheiten werden auch als Objekte behandelt, wobei allerdings in der momentanen Implementierung kein Unterschied zwischen verschiedenen Typen von Zeiteinheiten vorgesehen ist (vgl. Kapitel 10).
Anhand dieser Attribute und durch Auswahl von Hand werden die Stammdaten dann zu Mengen
zusammengefaßt. Damit folgt dieser Teil des Aufbaues im wesentlichen dem
AUGUST-System von BURKE et al. [BJKW96]. Um das Prinzip eines Schulfaches mit entsprechenden Anforderungen,
was Räume, Zeiten etc. angeht, zu modellieren, wurden leere Mengen, d.h. Mengen, die kein Objekt beinhalten,
zugelassen. Diese Mengen stehen somit in unbegrenzter Zahl zur Verfügung, fließen aber in
die Parameterbestimmung ebenso ein wie andere Mengen.
Die Mengen wiederum können zu Übermengen vereinigt oder auch im Sinne einer Mengenbildung
zusammengefaßt werden, wobei sich dieser Unterschied allerdings nur auf die spätere
Art der Darstellung auswirkt. Von der ursprünglichen Idee, Anforderungen wie 1 Tag spezifizieren zu können,
mußte Abstand genommen werden, da dies wiederum einige weitere Teilprobleme hätte komplexer werden lassen. ( s. Abschnitt 3.6).
Das Mengensystem stellt Funktionen zur Verfügung, die es erlauben, den Inhalt einer Menge ohne Mehrfachnennungen auszulesen, so daß
es kein Problem darstellt, mehrere konkurrierende Semantiken zu erzeugen. So wäre z.B sowohl die Amtshierarchie als auch zusätzlich eine soziale
Ordnung auf den Objekten möglich.
Gruppen
Um die Unterrichtsverteilung bzw. den fertigen Stundenplan zu beschreiben, können dann aus den Mengen Gruppen gebildet werden, wobei jede Gruppe mit einer Zahl, die angibt, wie oft diese zu wiederholen ist versehen werden kann. Jeder Menge wird eine Zahl zugeordnet, die angibt, wie viele Objekte der jeweiligen Menge an der Gruppe beteiligt sein sollen. Zusätzlich kann angegeben werden, daß bei dynamischen Ressourcen bei jeder Wiederholung der Gruppe das selbe Objekt verwandt werden soll. Dieser Teil des Systems ist somit nahezu identisch mit dem von COOPER und KINGSTON [CK93], wurde jedoch, da das Paper erst nach Fertigstellung der entsprechenden Strukturen vorlag, selbständig entwickelt. Hier kann dann die Fachzuordnung mittels Hinzufügen der leeren Mengen geschehen.
Alternativ wäre es denkbar gewesen, bei der Konstruktion des Mengensystems Vielfachheiten zuzulassen, was es z.B. erlaubt hätte, fertige Beispiel-Gruppen zu erstellen und diese dann in anderen Gruppen wie Makros anwenden zu können. Es ist aber auch bei diesem System, das Vielfachheiten nur in der obersten Ebene der Hierarchie bereitstellt, schwierig, als Benutzer den Überblick zu behalten.
Unterrichtsverteilung und Stundenplan bestehen je aus einer Liste von Gruppen, wobei beiden eine jeweils eigene Zwischenablage, vgl. Abschnitt 8.2.6, angegliedert ist. Der Zwischenspeicher des Stundenplans dient hierbei zusätzlich zur Aufnahme von Stunden, die der entsprechende Lösungsalgorithmus nicht verplanen konnte und als Basis für die interaktive Unterstützung. Somit präsentiert sich die Architektur des Systems in der folgenden Form:
Die Gruppen im fertigen Plan besitzen keine Vielfachheiten mehr und enthalten statt der
Mengen jeweils die ausgewählten Objekte.
Die Struktur ist an zwei Stellen redundant ausgelegt: Zunächst ist es so, daß mit Ausnahme der
Unterscheidung zwischen Zeitobjekten und konkreten Objekten sämtliche Verfahren oberhalb des Mengensystems\
nur noch mit Mengen operieren und nicht mit konkreten Objekten, die nun als Menge der Größe 1 angesehen werden.
Zweitens könnte man die Mengen ganz weglassen und die Objekte direkt in den Gruppen angeben.
Diese beiden zusätzlichen Schichten erlauben es, das System den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen, so
daß sich das Ganze nach deren einmaliger Einstellung, an der Oberfläche als schulisches Stundenplanprogramm,
als FH-Planungsprogramm oder auch als Dienstplanprogramm präsentiert, das der Benutzer mit Hilfe
der Dialoge für Objektbearbeitung und Bewertungsverwaltung benutzen kann.
Next: Wahl der Algorithmen Up: Grundlegende ArchitekturModell und Previous: Modell (c) Martin Loehnertz 1999